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Verband der Sinti Niedersachsen
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Begegnungsstätte

Kurzporträt:


Der Verein Hildesheimer Sinti e.V ist ein Sozio-Kulturverein der Hildesheimer Sintigemeinde. Bekannterweise gehört die Gemeinde der Sinti in Hildesheim zu einer der ältesten in Deutschland. Belegt ist dieses durch die historische Weinamtsrechnung aus dem Jahr 1407. Dieses historische einmalige Dokument ist im Archiv der Stadt Hildesheim aufbewahrt. Ziel und Zweck des Vereins ist die Förderung internationaler Gesinnung, der Toleranz auf allen Gebieten der Kultur und des Völkerverständigungsgedankens. 2000 folgte die Gründung der Radioredaktion "Latscho Dibes = Guten Tag" bei "Radio Flora" in Hannover ausgestrahlt. Das Sinti-Kulturmagazin "Latscho Dibes" wird jeden dritten Sonntag im Monat von 14 - 15 Uhr ausgestrahlt. Der Verein Hildesheimer Sinti. e.V. wurde für seine Radiosendung "Latscho Dibes" am 23. Mai 2005 vom damaligen Bundesinnenminister Otto Schily zum "Botschafter der Toleranz 2005" ausgezeichnet. Den Preis erhielten Gruppen und Einzelpersonen, die sich ideenreich und engagiert gegen Ausländerfeindlichkeit und für Demokratie eingesetzt haben. Die Radiosendung "Latscho Dibes" ist einzigartig in Deutschland, der damalige Bundespräsident Herr Johannes Rau teilte in einem Brief an dem Sintiverein mit, "gäbe es diese Radiosendung nicht, so müsste man sie erfinden". Seit 2001 organisiert der Hildeshemer Sinti e.V. Gemeinsam mit seinen Vereinsmitgliedern,einmal im Jahr ehrenamtlich das Hildesheimer Sinti Musik Festival-Gypsy International! Der Veranstaltungsort befindet sich auf dem Innenhof der mittelalterlichen Burganlage „Steuerwald“, einer am Rande des Stadtgebietes liegenden ehemaligen Bischöflichen Burgfestung aus dem 14. Jahrhundert. Dieser historisch und Architekturgeschichtlich einmalige Ort "Gut Steuerwald" zu Hildesheim verleit dem Festival ein einzigartiges Ambiente. So konnten nicht nur speziell an der Sinti-Musikkultur interessierte Besucher angesprochen werden - diese hat in Hildesheim traditionell durch die große und historische Sintigemeinschaft einen Namen - , sondern auch, durch fast unmittelbare Nähe zu der sogenannten Sinti-Siedlung „Münchewiese“ die Angehörigen der Sintigemeinschaft stärker denn je angesprochen werden. Das Projekt Sinti Musik Festival – Gypsy International ist einzigartig in Deutschland und bietet mit den Live-Bands unterschiedlichster europäischer Länder eine gemeinsame Grundlage sich zu begegnen und über die Musik Kontakte zu knüpfen und zu pflegen. Der Verein Hildesheimer Sinti e.V. hat dieses Projekt im Jahr 2001 ins Leben gerufen und sich zum Ziel gesetzt mit Musik Freundbilder entstehen lassen und Feindbilder abzubauen. Der Sintiverein möchte mit den Festivals ein verständnisvolles und vorurteilsfreies Miteinanders zwischen der Volksgruppe der deutschen Sinti und der Mehrheitsgesellschaft aufbauen und mit allen Unterstützern und Besuchern des Festivals gemeinsam gegen jegliche Form von Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Diskriminierung agieren und für ein friedliches und nachbarschaftliches Zusammenleben werben. Unser Verein leistet mit ihren Projekten einen unverzichtbaren Beitrag und bieten eine besondere Gelegenheit, im Geiste der Freundschaft und des Kennen lernen zusammen zu kommen.

Die Niedersächsischen Sinti deutscher Staatsanghörige, sie  sind eine Minderheit, die hier seit Jahrhunderten zu Hause ist. Die erste urkundliche Erwähnung ist aus dem Jahre 1407 in Hildesheim überliefert. In Niedersachsen leben heute schätzungsweise 30.000 Sinti.

Geschichte

Immer wieder in der Geschichte waren Sinti Diskriminierungen ausgesetzt. Die Sinti wurden aus ihren Berufen verdrängt und aus Städten oder Regionen vertrieben. Während der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft erlebten Sinti in ganz Europa systematische Verfolgung und Völkermord mit dem Ziel der totalen Vernichtung. Hunderttausende von ihnen wurden ermordet und ihr kulturelles Erbe wurde weitgehend zerstört. Über 500.000 Sinti und Roma fielen im besetzten Europa dem Holocaust zum Opfer. Auch Tausende  Sinti aus Niedersachsen kehrten aus den Lagern der Nationalsozialisten nicht zurück.
Heute leben etwa 100.000 deutsche Sinti  in der Bundesrepublik. Der Verein Hildesheimer Sinti e.V. und der Verband Deutscher Sinti Niedersachsen e.V.schätzen die Zahl der deutschen Sinti allein in Niedersachsen auf etwa 30.000 Menschen. Sie wohnen und leben vor allem in den Städten Hildesheim, Hannover, Osnabrück, Braunschweig, Celle, Hameln  und Nienburg, um nur einige Städte zunennen..

Romenes

Die kulturelle Identität der Sinti gründet in ihrer Sprache Romenes, ihrer Musik und dem Zusammenleben in großen Familienverbänden, aber auch in der Erfahrung jahrelanger Verfolgung.
Romenes gehört zu den nach der Europäischen Charta der Regional- oder Minderheitensprachen geschützten Minderheitensprachen. Es handelt sich um eine eigenständige Sprache, die in verschiedenen Varianten gesprochen wird. Die Sprache wird ausschließlich im Rahmen der Familie und Familienverbände gepflegt und an kommende Generationen weitergegeben. Romenes wird weder in der Schule unterrichtet, noch ist es Studienfach an den Hochschulen. Nach dem Willen der Minderheit soll Romenes nicht durch das staatliche Bildungssystem gelehrt und gelernt werden.

Jugendarbeit

Im Rahmen seiner Jugendarbeit bietet der Verein Hildesheimer Sinti in seiner sozialen Begegnungsstätte verschiedene Freizeitangebote an. Hierzu gehören Gitarrenunterricht im klassischen Sinti-Jazz, Folk-Dance für Mädchen sowie Treffen, Gesprächs- und Computer-Kenntnisse für Kinder- und Jugendliche.


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